Fassadenbegrünung mit Efeu

Fassadenbegrünung mit Efeu – die Vor- und Nachteile im Überblick
Der Gemeine Efeu ist eine häufig genutzte und beliebte Methode zur Begrünung von Hausfassaden, Mauern und Zäunen. Die Wildpflanze ist bekannt für seinen schnellen Wuchs und die Fähigkeit, sich ohne große Probleme an vielen Oberflächen festzusetzen – auch im Schatten. Bereits ein einziger Steckling kann im Laufe der Jahre ohne Pflege eine ganze Hauswand erklimmen. Aufgrund der aufwändigen Entfernung der Pflanze und dem Vorwurf, dass der Efeu die Fassade beschädigen kann, scheiden sich die Geister, ob eine Fassadenbepflanzung sinnvoll ist. In diesem Beitrag gehen wir daher näher auf die Vor- und Nachteile der Efeupflanze ein.

Der Efeu – dekorative Zierpflanze oder lästiges Unkraut?

Der Efeu zeichnet sich durch seine große Wuchsfreude aus: Der Kletterer kann trotz wenig Sonne, Nährstoffen und Pflege um bis zu zwei Meter pro Jahr wachsen – egal, ob in die Breite oder Höhe. Grundsätzlich gute Eigenschaften für eine unkomplizierte und dekorative Zierpflanze. Da sich das Gewächs allerdings mit Haftwurzeln an der Hausfassade verankert, wird ihm oft unterstellt, das Mauerwerk beschädigen zu können. Ist an dieser Tatsache etwas dran oder sollten Sie lieber sofort auf Alternativen aus künstlichen Materialien umsteigen, da es sich bei der realen Pflanze um ein schädigendes Unkraut handelt?

Die Vorteile einer Efeufassadenbegrünung

Das Thema Fassadenbegrünung mit Efeu ist deshalb so gespalten, da dem Bewuchs auch viele positive Eigenschaften zugesprochen werden. Beispielsweise bietet ein dichter Bewuchs eine Schutzfunktion, die die bewachsene Fläche vor Regen und Spannungsrissen aufgrund von starken Temperaturschwankungen bewahrt. Zudem verbessert sich die Wärmedämmung mit einer Fassadenbegrünung.
In Verbindung mit der unkomplizierten Pflege und der Möglichkeit, auch Wände in Schattenlage zu begrünen, eine gute Wahl für die Hausfassade, oder etwa nicht?

Die Nachteile einer Efeufassadenbegrünung

Während manch einer den schnellen Wuchs als Vorteil sieht, kann die rasche Ausbreitung auch als Problem gesehen werden. Der Efeu wird als Unkraut wahrgenommen, welches regelmäßig zurückgeschnitten werden muss.
Und was ist mit der Unterstellung, das die Triebe des Efeus mit ihren Haftwurzeln die Fassade schädigen können? Grundsätzlich tritt dieses Phänomen überwiegend auf, wenn ältere Hausfassaden bepflanzt werden, die bereits einige Schäden aufweisen. In bestehenden Rissen im Putz oder in aufgebrochenen Stellen kann sich Feuchtigkeit ansammeln, da der Luftaustausch wegen der dicken Rankenschicht gemindert ist – die Feuchte kann nicht abtrocknen, was die Schimmelgefahr erhöht. Zudem können sich die Haftwurzeln einen Weg durch die Risse suchen. Das gefürchtete Aufsprengen der Fassade geschieht dabei allerdings nur bei dem ruppigen Entfernen des Efeus.
Hinzu kommt der Fakt, dass eine Efeubegrünung im Dachbereich kritisch werden kann. Ab einer gewissen Höhe hangeln sich die Auswüchse an der Regenrinne entlang oder wachsen unter die Dachziegel. Werden die Triebe nun nicht entfernt, so können diese mit der Zeit dicker werden und dabei die Ziegel anheben oder das Dach beschädigen. Auch sollte die zusätzliche Belastung der Fassade bedacht werden, da der Efeu mit seinem raschen Wuchs einiges an Gewicht aufbringen kann.

Lebensraum Efeu

Neben den baulichen Konsequenzen bringt eine Efeufassade einige ökologische Vorzüge mit sich – oder auch Unannehmlichkeiten. Die dichten Ranken bieten Insekten einen Lebensraum und Singvögeln einen Nistplatz. Zu den Bewohnern gehören auch Spinnen, die zwar die Mückenplage mindern, teils aber auch durch das Fenster ins Haus gelangen können – was nicht jedermann gefällt.

Fazit: Fassadenbegrünung ist Auffassungssache

Ob eine Fassadenbegrünung mehr Vor- oder Nachteile bietet ist individuelle Auslegungssache. Wer sich für eine Begrünungsmaßnahme mit Efeu entscheidet, sollte auf folgende Dinge achten:

  • Frisches Betonmauerwerk ist ungeeignet, da es zu glatt für die Haftwurzeln ist.
  • Efeu lehnt helle Fassaden oft ab, da das Sonnenlicht reflektiert wird, sodass sich die Haftwurzeln lösen.
  • Begrünen Sie keine alten Fassaden mit Rissen und Schäden oder bessern Sie diese Makel zunächst aus.
  • Bei vorgehängten Elementen und Wärmedämmverbünden ist eine Bepflanzung mit Efeu nicht ratsam.

Überlegen Sie sich die Begrünung Ihres Hauses mit Efeu gut, denn die Pflanze lässt sich nur schwer wieder entfernen. Denken Sie zudem an einfache Zugangsmöglichkeiten über Dach und Fenster, um den Wuchs in Schach halten zu können. Lassen sich diese Dinge gewährleisten, so ist eine Fassadenbegrünung mit Efeu kein Problem.